Wasserrute (Kokzygeale Myopathie)

Die Wasserrute (dead tail, cold tail, limber tail, Hammelrute) ist ein noch nicht gänzlich geklärtes Phänomen, bei dem der Hund plötzlich an einer äusserst schmerzhaften Lähmung der Rute leidet.

 

Man erkennt sie an einer gerade weggestreckten Rutenbasis, während der Rest schlaff nach unten hängt. Der Rücken ist leicht hochgezogen. Desweiteren ist der Hund in diesem Bereich berührungsempfindlich, mag sich kaum setzen, geschweigedenn Lösen und kann zuweilen sogar aufgrund des Schmerzes aggressiv reagieren. Man vermutet einen vergleichbaren Schmerz wie bei einem Hexenschuss, nur dass hier stark die Muskulatur mit betroffen ist (der Muskelwert im Blutbild ist kurzfristig erhöht).

 

An der Ursache wird noch geforscht, jedoch ist ein Zusammenhang mit schlechtem Trainingszustand, kaltem oder zu warmem Wasser, kalt-feuchtem Wetter, starker sportlicher Belastung oder langem Ruhezustand (Hundebox) zu beobachten.

 

Das Gute an dieser Erkrankung ist, dass sie von selbst innerhalb weniger Tage wieder ausheilt. Um Ihren Hund in dieser Zeit zu unterstützen ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam - nicht nur, um andere Erkrankungen auszuschließen, sondern auch um eventuell mit Medikamenten die Schmerzhaftigkeit zu reduzieren.

 

Ihr Hund benötigt in dieser Zeit viel Ruhe und Schonung. Was Sie noch für ihn tun können ist z.B. Wärme in Form von Rotlicht, Kirschkernkissen oder Wärmflasche im Rutenbereich anbieten.

Es wird überlegt, ob nicht schon vorher kaum merkbare Beschwerden in dieser Körperregion vorhanden waren, daher empfiehlt es sich bei Auftreten einer Wasserrute, Ihren Tierarzt und Ihre Physiotherapeutin einen Blick in Richtung Verspannungen, Blockaden, Spondylose, Arthrose darauf werfen zu lassen.

 

Vorbeugend gibt es ein paar Punkte, die man beachten kann:

  • vor dem Schwimmen 5-10 Minuten im Schritt aufwärmen lassen
  • nach dem Baden abtrocknen, damit der Hund keinen Zug bekommt
  • nach dem Transport nicht sofort lossprinten lassen, sondern ebenfalls im Schritt aufwärmen
  • beim Training darauf achten, dass sich der Hund nicht zu sehr verausgabt - zur Not Zwangspausen einlegen
  • regelmäßige Check-ups beim Tierphysiotherapeuten Ihres Vertrauens