Arthrose - die chronische Gelenkserkrankung

vereinfachte Darstellung eines gesunden Gelenkes
vereinfachte Darstellung eines gesunden Gelenkes

Die Arthrose ist eine degenerative, chronische Veränderung eines Gelenks mit zunehmender Funktionsbeeinträchtigung. Es gibt verschiedene Bezeichnungen, je nach betroffenen Gelenken, wie zum Beispiel Spat, Schale oder Spondylose. Prinzipiell kann es jedes Gelenk betreffen, vorwiegend jedoch diejenigen, die hoher Belastung ausgesetzt sind.

 

Arthrose beginnt mit der Erkrankung des Gelenkknorpels. Dieser schützt den Knochen bei Bewegung vor Abrieb und lässt das Gelenk gleiten, ohne dass Schmerzen entstehen. Unterstützt wird er dabei durch die sogenannte Synovia (Gelenksschmiere), die den Knorpel mit Nährstoffen versorgt und zugleich einen zusätzlichen Puffer zwischen den Knochenenden bildet. Bei beginnender Arthrose lässt die Elastizität des Gelenkknorpels nach, was zu Abrieb und Einrissen führt. Ist der Knorpel weg, reibt Knochen auf Knochen und Osteophyten (Knochennasen) und Wulste bilden sich. Dies hat entzündliche Reizungen zur Folge, die Lahmheit, Schwellung und natürlich Schmerzen nach sich ziehen.

 

Neben der primären Arthrose, deren Ursache unbekannt ist, zählen zur sekundären, häufigeren Form folgende mögliche Auslöser:

 

  • Übergewicht
  • Gelenkchips
  • zu hohes Reitergewicht
  • Fehlstellungen, angeboren oder erworben
  • Arthritis
  • Trauma
  • Überbelastung
  • falsche Nährstoffversorgung
  • neurologische Erkrankungen

 

vereinfachte Darstellung eines arthrotischen Gelenkes
vereinfachte Darstellung eines arthrotischen Gelenkes

Ist der Knorpel einmal zerstört, kann er nach heutigem Wissensstand nicht wieder hergestellt werden. Es gibt aber einige Therapieformen, um die Schmerzen und die Bewegungsbeeinträchtigung zu lindern.

 

Methoden aus der gängigen Praxis sind zum Beispiel Spritzen mit Hyaluron in das Gelenk. Dies führt meist kurzfristig zu Beschwerdefreiheit, birgt aber auch das Risiko einer Sekundärinfektion. Bei Hunden ist es mittlerweile möglich, künstliche Gelenke einsetzen zu lassen, bei Pferden aufgrund der Umstände nicht. Desweiteren kann man das betroffene Gelenk künstlich versteifen lassen (Arthrodese), was gerade bei Pferden im Sprunggelenk zu einer relativen Beschwerdefreiheit führen kann.

 

 

In der Physiotherapie stehen ebenfalls Möglichkeiten zur Verfügung:

 

Zuerst ist es wichtig, egal ob Pferd oder Hund, das Tier mindestens 20 Minuten im Schritt aufwärmen zu lassen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass nach dieser Zeit die Synovia optimal gebildet ist. Erst danach sollte man mit dem Training oder mit Freilauf beginnen.

 

Ich kann aus Erfahrung mittelfrequenten Wechselstrom empfehlen. Dieser wirkt nicht nur auf die Muskeln zur Entspannung, sondern direkt ins Geschehen.

 

Bei starker Schmerzhaftigkeit werden gerne Produkte mit Teufelskralle und Ingwer angewandt, da diese natürlich schmerzlindernd wirken. Hierbei sollte aber darauf geachtet werden, dass eine kurweise Anwendung eingehalten wird, da die Mittel sehr scharf sind und auf den Magen gehen können.

 

Desweiteren empfehle ich gerne kurweise oder dauerhaft die Gabe von Futterzusätzen, die Nährstoffe für den Gelenkknorpel und die Synovia liefern. Die Zusätze sollten Chondroitin, Hyaluron und Glucosamin enthalten, im Idealfall ebenfalls MSM. Man kann den Verfall des Knorpels dadurch zumindest verlangsamen und zusätzlich unterstützt man die Bildung der Synovia.

Eine Überprüfung der Nährstoffzufuhr ist ebenfalls ratsam da auch z.B. Manganmangel Arthrose verursachen kann.

 

Aufgrund der Schmerzen sind Schonhaltungen sehr wahrscheinlich, weswegen sich Massagetechniken und gezielter Muskelaufbau bewährt haben. Diese können gerne bei einem Termin vor Ort erklärt und beigebracht werden.

 

Es sollte dem Tier viel Bewegungsmöglichkeit geboten werden, denn hier greift im wahrsten Sinne der Spruch "Wer rastet, der rostet".

 

Quellen:

Dr. Kai Kreling

Praktikum der Hundeklinik

Skript Zentrum Tier

Wikipedia

Adam´s Lahmheiten